Nachdem nun die erste Wanderung ganz entspannt und auf breiten Wanderwegen geschafft war (und wir dabei schon ganz in der Nähe der Starken Stiege gewesen sind…), sollte es uns bei einem weiteren Anlauf noch einmal in die Affensteine ziehen. Aufs Neue starteten wir in Schmilka und wanderten auf dem gelb markierten Wurzelweg hinauf bis zum Elbleitenweg. An der Kreuzung bogen wir nach links ab (grüner Punkt) und kurz darauf machte der Weg eine scharfe Linkskurve. Dort befindet sich erst der mit einem grünen Dreieck gekennzeichnete Bergpfad zur Rotkehlchenstiege – und gleich links danaben fällt ein Waldweg ohne Markierung auf. Wir wählten genau diesen Abzweig und wanderten geradewegs in den Rauschengrund.
Durch den Rauschengrund zur Starken Stiege.
Die kommenden Pfade sind nicht als Wanderwege, sondern mit einem schwarzen Dreieck als Kletterzustiege markiert. Um direkt zur Starken Stiege zu gelangen, sollte man sich eher links halten und den Zustieg in Richtung Rauschenstein wählen.
Wir haben eine etwas umständliche, aber durchaus schöne Variante gewählt. Dabei sind wir den steilen Pfad nach rechts aufgestiegen und erreichten damit den Unteren Terrassenweg. Nun galt es, immerfort auf dem schmalen Pfad nach links weiter zu gehen. Unterwegs gibt es tolle Felsformationen, urige Baumwurzeln und den Durchgang durch einen Felsspalt zu bewundern. Obwohl wir uns hier auf versteckten Pfaden und abseits der Menschenmassen aufhielten, begegneten wir einem Wandersmann. Er schwärmte vom Unteren Terrassenweg und zeigte uns freundlicherweise den weiteren Weg bis zum Einstieg in die Starke Stiege.
Aufstieg Starke Stiege.
Im unteren Bereich der Stiege angekommen, fielen uns als erstes die alten Haltegriffe aus Eisen auf … und eine markante Felsrippe, die relativ steil nach oben verläuft. Hier waren wir richtig! Anfänglich ist etwas Kraxelei gefragt, aber durch die künstlichen Griffe bieten sich gute Möglichkeiten zum Festhalten. Als Steighilfen können die Halterungen bei Bedarf auch genutzt werden.
Dann geht es schräg nach rechts weiter hinauf. Dabei bietet die natürliche Struktur des Sandstein recht guten Halt für die Füße und an einigen Stellen sind auch deutliche Spuren der Abnutzung zu erkennen. Dennoch scheint die Starke Stiege weniger bekannt zu sein, als die viel begangene Häntzschelstiege oder die abenteuerliche Rübezahlstiege. Schwindelfrei sollte man unbedingt bei allen drei Stiegen sein!
Der obere Bereich der Starken Stiege ist recht leicht zu meistern und der Pfad mündet in den Oberen Terrassenweg. Nach links würde es zur Breiten Kluft gehen, wir wandten uns aber nach rechts in Richtung Großvaterstuhl und Rotkehlchenstiege. Für uns war der recht kurze Aufstieg über die Starke Stiege ein tolles Erlebnis!
Der Obere Terrassenweg: Abschnitt von der Starken Stiege bis zu einer luftigen Stelle. Rückkehr zum Abzweig an der Rotkehlchenstiege.
Auch der Obere Terrassenweg ist kein markierter Wanderweg – sondern ein schmaler Pfad, der teilweise ganz nah entlang des steilen Abgrundes verläuft. Beim Begehen dieses schönen Höhenweges bzw. Bergpfades ist also Vorsicht geboten. An mehreren Stellen befinden sich Eisengriffe bzw. Halterungen für die Hände, sodass man sich in besonders schmalen Bereichen an der Felswand festhalten kann. Der Blick in die Tiefe sollte dabei kein Problem darstellen!
Faszinierend sind die Ausblicke, die sich vom Oberen Terrassenweg in Richtung Rauschenstein bieten. Besonders schön finde ich den Aussichtspunkt am Großvaterstuhl. Dabei handelt es sich um einen bearbeiteten Felsblock, der wie ein Sessel wirkt und ein lohnendes Fotomotiv darstellt. Danach schlängelt sich der Weg weiter zwischen Felsen und Abgrund, vorbei an einer Boofe und weit verzweigten Baumwurzeln, die sich ganz kraftvoll über dem Sandstein ihren Weg in das Erdreich suchen.
Wir kamen bis zu einer sehr luftigen Stelle, an der es auf dem schmalen Felsband um den Felsen herum geht. An diesem Punkt hätte ich allerdings allein bis zur Heiligen Stiege weitergehen müssen. Als der Blick in die Tiefe anfing unbehaglich zu werden, erschien es uns besser kein Risiko einzugehen und den Weg gemeinsam fortzusetzen. Aus diesem Grund entschieden wir uns dafür umzukehren und den nächsten Abzweig zum markierten Wanderweg (blauer Strich) zu suchen. Dieser war auch zügig erreicht! In Höhe der Rotkehlchenstiege zweigt ein Pfad zum Hauptweg namens Zurückesteig ab, auf dem wir unsere Runde in Richtung der Heiligen Stiege fortsetzten. Ausgehend vom Zurückesteig, bietet sich auch ein Abstecher zum Frienstein mit Idagrotte an … oder (nach dem Abstieg über die Heilige Stiege) ein erneuter Aufstieg über die Rübezahlstiege.
Heilige Stiege, Abstieg in den Heringsgrund.
Oberhalb der letzten steilen Eisenleiter der Heiligen Stiege befindet sich übrigens ein kleiner, unscheinbarer Waldpfad. Das ist der Zustieg auf den Oberen Terrassenweg, den wir bei unserer Wanderung im Mai erstmals gegangen sind – und dabei auch die oben beschriebene “luftige Stelle” schon einmal überwunden haben. Der Abstieg über die Heilige Stiege, der mit zahlreichen Treppen- und Geländern sehr gut gesichert ist, führte wieder hinab in den Heringsgrund und auf dem Wurzelweg zurück nach Schmilka.
Beim Erkunden der Affensteine ist in jedem Fall die Häntzschelstiege wärmstens zu empfehlen, die sich natürlich ebenfalls gut mit einer Runde auf dem Oberen Terrassenweg kombinieren lässt.