Wie bereits bei der ersten Wanderung im Bielatal, entschieden wir uns für die Schweizermühle als zentralen Ausgangspunkt. Wir folgten erneut dem Wegweister „gelber Punkt“. Doch dieses Mal führte uns der Weg über den Flusslauf der Biela bzw. hinüber auf die westliche Talseite. Nachdem wir ein Stück den Hang hinauf gewandert sind, erreichten wir auch schon den ersten Aussichtspunkt.
Traumhafte Sandsteine an der Nachbar-Aussicht.
Von der Nachbar-Aussicht schweift der Blick hinab auf das dicht bewaldete Tal. Ein schöner Platz zum Rasten in der Sonne. Viel mehr faszinierten mich aber die großen Felsblöcke, die sich am Nachbar befinden und ungewöhnliche Strukturen bilden. Der Wanderweg verläuft durch einen Durchgang zwischen den Sandsteinfelsen. An zwei Stellen klemmen große Steine zwischen den Felswänden, unter denen man hindurch laufen kann. Farben und Formen am Sandstein motivierten mich zu einer ersten ausgiebigen Foto-Pause. Danach gelangten wir auf einen breiten Waldweg und nahmen den Abzweig nach links zum Sachsenstein.
Steiler Aufstieg auf den Sachsenstein und Ausblick über das Bielatal.
Über Stufen geht es ein Stück abwärts und zu einem frei stehenden, etwa 30 Meter hohen Felsenturm. Am Fuße des Sachsenstein fällt gleich die markante Konstruktion für den Aufstieg ins Auge. Dabei handelt es sich um eine steile und lange Leiter, die in einem sattem Orangeton (oder Gelb) leuchtet und hinauf in luftige Höhe führt. Damit besteht die Möglichkeit, den Gipfel recht bequem und ohne Kletterkenntnisse zu erklimmen.
Über die Leiter erreicht man im mittleren bzw. im oberen Bereich des Sachsenstein einen engen Felsspalt. Zwischen den Felswänden befinden sich weitere Leitern, die hinauf zum Gipfel führen. Der Weg durch den schmalen Spalt ist vorzugsweise ohne Rucksack zu empfehlen. Obwohl der Aufstieg mit Stufen und Handläufen sehr gut gesichert ist, sollte man schwindelfrei sein und kein Problem mit dem begrenzten Platz in der Felsspalte haben. Das Erreichen des Gipfels wird mit einem tollen Ausblick über das bewaldete Bielatal belohnt. Auf der gegenüber liegenden Seite ist deutlich die Kaiser-Wilhelm-Feste zu sehen. Aber auch zahlreiche Felsnadeln und steile Felswände überragen die Baumkronen. Nach dem Abstieg geht es zurück zum Hauptweg und weiter zum nächsten Aussichtspunkt, der wieder über einen Abzweig nach links erreichbar ist.
Schöne Aussicht an der Johanniswacht.
Bereits bei unserem Kletterausflug haben wir den Blick von der Johanniswacht über das Bielatal schweifen lassen. Das Plateau eignet sich hervorragend für eine Pause auf dem warmen Sandstein. Dabei lassen sich die umliegenden Kletterfelsen gut in Augenschein nehmen und zahlreiche Kletterer aus nächster Nähe beim Aufsteigen am Fels beobachten. Von der Johanniswacht führt ein Bergpfad hinab in das Tal – wir entschieden uns jedoch für die Rückkehr zum Hauptweg und wanderten in den Bielagrund bis zur Ottomühle.
Die kühle und dunkle Bennohöhle.
Nach der Ottomühle zweigt der Weg nach rechts in den Glasergrund ab. Mit Erreichen des Waldrandes geht es weiter nach links hinauf zur Bennohöhle. Am Höhleneingang ist schon ein kühler Hauch zu spüren und auf steinigem Boden geht es abwärts in die Dunkelheit. Daher erweist sich eine Taschenlampe als hilfreich um das Höhlenbuch zu finden. Bei der Bennohöhle handelt es sich um eine Klufthöhle, die im Jahr 1824 vom Rosenthaler Förster Puttrich entdeckt wurde. Mit der Höhlenbegehung war für Erfrischung gesorgt!
Für den Rückweg in Richtung Schweizermühle wählten wir den mit einem roten Punkt markierten Wanderweg durch das Tal. Auf einer Lehrtafel in der Nähe vom unserem Ausgangspunkt ist übrigens der gelb markierte Rundwanderweg Schweizermühle-Ottomühle dargestellt (siehe Foto). Er umfasst etwa acht Kilometer und enthält die wichtigsten Aussichtspunkte des Bielatales.