Blick aus der Ferne auf die Burg Stolpen

Die Burg Stolpen – hoch oben auf dem Basaltberg.

Vulkanisches Gestein in Sachsen.

Der eindrucksvolle Basaltberg von Stolpen zeugt von vulkanischer Aktivität im sächsischen Raum, denn vor ca. 25 Millionen Jahren trat hier Lava an die Erdoberfläche. Im Zeitalter des Tertiär befand sich in Sachsen und Nordböhmen eines der geologisch aktivsten Gebiete ganz Europas (am Egergraben). Schwarze Natursteinsäulen verleihen der Burganlage ihr markantes Aussehen und sind als Naturdenkmal „Stolpener Basalt“ weit über die Region hinaus bekannt. Die Säulen besitzen einen fünf- bis sechseckigen Querschnitt, der an die Struktur von Bienenwaben erinnert.

Besonderheiten der Burg Stolpen.

Wahrzeichen der Stadt Stolpen ist ihre Burg, die aus dem sehr harten Basaltgestein erbaut wurde und lange Zeit als Wehranlage diente. Im Jahr 1222 findet sich eine erste urkundliche Erwähnung der Burg und zweifellos ist mit ihr eine abwechslungsreiche Geschichte verbunden. Bedingt durch ihre zentrale Lage im Kreuzungsbereich wichtiger Handelswege, wurde ihre strategische Bedeutung früh erkannt. Sie diente als Sitz von Bischöfen und Kurfürsten. Der Name „Stolpen“ hat seinen Ursprung im Slawischen und bedeutet frei übersetzt Säule oder Ort der Säulen.

Einen ganz speziellen Rekord kann die kleine Stadt im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge verzeichnen: denn in Stolpen befindet sich der tiefste in Basalt getriebene Brunnen der Welt. Der Burgbrunnen ist knapp 85 Meter tief und wurde in einem Zeitraum von insgesamt 22 Jahren erschaffen. Respekt vor solch einem hohen Maß an Ausdauer. In Anbetracht der technischen Möglichkeiten im 17. Jahrhundert und der Härte des Gesteins, entstand hierbei ein besonderes Bauwerk zur Wasserversorgung.

Auf Motivsuche und der schönen Gräfin Cosel auf der Spur …

Heute ist die Burg Stolpen ein beliebtes Ausflugsziel, das seinen zahlreichen Besuchern eine wunderbaren Weitblick in die umliegende Landschaft ermöglicht. Lässt man den Blick schweifen, bietet sich eine malerische Aussicht auf die Sächsische Schweiz, das Osterzgebirge und die Stadt Dresden. Wahrhaft ein Paradies für Freunde der Panorama-Fotografie. Darüber hinaus gibt es viele interessante Details zur regionalen Geschichte und Geologie zu entdecken. Wer sich für mittelalterliche Rechtsprechung interessiert, wird in der Folterkammer fündig. Darüber hinaus wird umfassend über die Entstehung des Basalt informiert. Aber auch das Schicksal der Gräfin Cosel ist sehr eng mit der Burggeschichte verknüpft.
Anna Constantina Gräfin von Cosel (1680-1765) war die wohl berühmteste Mätresse August des Starken und verbüßte eine lebenslange Haft auf der Burg Stolpen. Da sie großen Einfluss besaß und den politischen Interessen August des Starken im Weg stand, wurde sie im Jahr 1716 inhaftiert. Ihre letzten Jahre verbrachte sie im Johannisturm (auch Coselturm genannt), in dem heutzutage eine Ausstellung an ihr Leben erinnert.

Auch aus der Ferne betrachtet, bieten die Burg Stolpen sowie ihre sanft-hügelige Umgebung wunderbare Motive für Fotografen und Landschaftsmaler.

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