Frühling liegt in der Luft! Nun gibt es für einen Schönwetter-Radfahrer wie mich keine Ausrede mehr, die es rechtfertigen könnte, den Drahtesel in der Garage stehen zu lassen! Für die erste Radtour in diesem Jahr habe ich mir eine Strecke ausgesucht, die gut befestigte Waldwege, Elberadweg, etwas Dresdner Innenstadt und kurvenreiche Dorfstraßen am Dresdner Stadtrand miteinander kombiniert. Von der Anhöhe im Herzen der Dresdner Heide (240 m) geht es hinab ins Elbtal (98 m), gemütlich der Elbe entlang und hinauf in den westlichen Bereich der sächsischen Landeshauptstadt in 263 Metern Höhe (und zurück).
Insgesamt sind es 58 Kilometer geworden und ein paar Foto-Pausen waren Pflicht, um die erwachende Natur zu bewundern. Dabei habe ich den Anblick von Blüten und den saftig-grünen Elbwiesen sehr genossen. Zudem wehte ein ganz milder Wind. Für den Überblick ist nachfolgend der genaue Streckenverlauf zu sehen. Als Start- und Zielpunkt habe ich die Mitte der Dresdner Heide gewählt. Alternativ bietet es sich auch an, am Alaunpark oder am Rosengarten zu starten.
Von der Heidemühle durch das Tal der Prießnitz bis zum Rosengarten
Streckenverlauf: Prießnitztalstraße – Prießnitzgrundweg – Kamenzer Str. – Martin-Luther-Str. – Lessingstr. – Carusufer – Rosengarten – Elberadweg
Ausgehend von der Heidemühle, führt der breite Waldweg zuerst flussabwärts entlang der Prießnitz bis zum Alaunpark. Eine sehr schöne Strecke: denn die frische Waldluft und der erdige Geruch des Waldbodens sind ein Erlebnis für die Sinne. Unterwegs lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp am Prießnitzwasserfall. Der kurvenreiche Weg führt bis zum südwestlichen Rand der Heide. Weiter geht es auf diversen Straßen durch die Dresdner Neustadt bis zum Rosengarten an der Elbe. Hier blühen derzeit die Sternmagnolien in zartem Weiß.
Entlang der Elbe in Richtung Westen und bergauf zum Stausee Oberwartha
Nach 13 km gelangt man bequem über die Albertbrücke auf die andere Elbseite und setzt die Runde entlang des Elberadweges in westliche Richtung bis zum Ortsteil Cotta fort. In Höhe des Rudervereins (nahe des S-Bahn Haltepunktes DD-Cotta) zweigt ein unscheinbarer Pfad nach links ab. Nach Verlassen des Elberadweges führen relativ ruhige Nebenstraßen aufwärts in Richtung der Ortsteile Briesnitz und Mobschatz. Dabei überquert man auf einer Brücke die Autobahn A4. Der Anstieg wird in jedem Fall mit einer schönen Aussicht auf Dresden belohnt.
Nun dauert es nicht mehr lang bis zum kleinen Ort Rennersdorf und nach dem bergauf-radeln kommt eine Pause ganz gelegen. Die ersten 26 km sind geschafft! Der weitläufige Uferbereich am Stausee Oberwartha lädt zu einer kleinen Erkundungstour ein. Abgesehen von ein paar Anglern ist es hier ziemlich menschenleer und der niedrige Wasserstand lässt die Landschaft etwas karg erscheinen. Das umliegende Gebiet ist landwirtschaftlich geprägt und die ersten Knospen & Blüten lassen erahnen, dass die Natur bald wieder farbenprächtiger aussehen wird.
Streckenverlauf: Cossebauder Str. – Warthaer Str. – Roquettestr. – Schulberg – nach links auf die Merbitzer Str. – Schleswiger Str. – Querung der Autobahn – nach links auf die Oberlandstr. – Rennersdorfer Hauptstr. – Stausee
Zur 400 Jahre alten „Gerichtslinde“ und zurück zum Elbufer
Westlich des Sees führt die Unkersdorfer Landstraße weiter nach Oberwartha. Im denkmalgeschützten Dorfkern fällt ein alter Baum mit einer verzierten Bronzescheibe auf. Dabei handelt es sich um die etwa 400 Jahre alte Gerichtslinde, in dessen Schatten sich ein steinerner Tisch und Bänke befinden. Auf der kurvenreichen Oberwarthaer Str. geht es mit ganz ordentlichem Gefälle den Hang hinab bis zu den markanten Elbbrücken bei Niederwartha. Ganz in der Nähe befindet sich ein zweiter Stausee. Nach Erreichen des Elberadweges, führt am S-Bahn Haltepunkt Niederwartha ein kleiner Pfad hinauf auf die Eisenbahnbrücke. Nun ist es an der Zeit aufs Neue die Elbseite zu wechseln.
Von Radebeul zum berühmten „Canalettoblick“
Anschließend geht es wieder in östliche Richtung – und zwischen den grünen Elbwiesen und den Radebeuler Weinhängen zurück bis in das Zentrum Dresdens. Die Elbwiesen bei Radebeul finde ich besonders schön, denn sie begleiten den Flusslauf der Elbe wie ein grünes Band. Beim Blick zurück sind in der Ferne die Wassertürme und die mächtigen Wasserrohre des Pumpspeicherwerkes Niederwartha zu sehen.
Auf dem Elberadweg erreicht man flott die Dresdner Ortsteile Kaditz und Pieschen, bald darauf das Königsufer mit Blick auf die historischen Bauwerke von Elbflorenz. Ein roter Rahmen am Wegesrand ist einem berühmten Kunstwerk gewidmet. Der Maler Bernardo Bellotto verewigte einst die Dresdner Stadtansicht in einem Ölgemälde. Diese Perspektive ist heute als „Canalettoblick“ bekannt. Von genau diesem Standpunkt aus lässt sich die heutige Ansicht gut mit der aus dem Jahr 1748 vergleichen. In der Gemäldegalerie Alte Meister ist das Kunstwerk Bellottos im Original zu sehen.
Von der Prießnitz-Mündung am Elbufer in die Dresdner Heide
Kannenhenkel – Königsplatz – Dresdner Saugarten – Heidemühle
Noch ein kurzes Stück entlang der Elbe und am Rosengarten vorbei. An der Stelle, an der die Prießnitz in die Elbe mündet, zweigt der Weg nach links vom Elberadweg ab (Diakonissenweg – Forststraße – Marienallee). Kilometerstand: 45. Ausgehend vom Krankenhaus geht es in Richtung Marienallee und damit zurück zur Dresdner Heide. Der breite Kannenhenkelweg führt bergauf durch den Wald bis zum Königsplatz. Dann geht es nach rechts weiter auf dem Rennsteig und der Alten Fünf bis zum Dresdner Saugarten, dem historischen Zentrum der Dresdner Heide. Für den Endspurt habe ich die geradlinige Alte Eins gewählt – und bin dann nach links auf dem Farbengrundweg (Neuer Weg) entlang der Prießnitz bis zum Ausgangspunkt gefahren. Insgesamt eine abwechslungsreiche Runde mit schönen Ausblicken und geeignet zum “Anradeln” im Frühling.
Folgende Radtouren in der Umgebung von Dresden sind ebenfalls zu empfehlen:
Schönfelder Hochland (40 km)
MTB-Tour im Norden von Dresden (38,7 km)
Talsperre Malter, Osterzgebirge (76,3 km)
Schöne Höhe, im Osten von Dresden (56 km)