Als ob es in der sächsischen Landeshauptstadt nicht schon kalt genug wäre… aber so richtig schneien wollte es eben nicht! Daher haben wir einen Ausflug ins Erzgebirge unternommen, um die winterlich-weiße Landschaft auf dem Fichtelberg zu genießen. Bei unserer Ankunft erwarteten uns frostige Minusgrade und ein schneebedecktes Waldgebiet.
Ganz oben in Sachsen! Ein Skilanglauf-Kurztrip am Fichtelberg.
Von Sachsens höchster Erhebung aus, bietet sich in knapp 1215 Metern Höhe ein wunderbarer Ausblick in die weite Landschaft des Naturpark Erzgebirge-Vogtland. In östliche Richtung schweift der Blick zum Böhmischen Mittelgebirge. Am und um den Fichtelberg gibt es verschiedene Loipen und Skiwanderwege (insgesamt ca. 75 km). Ausgehend vom Parkplatz an der Emil-Riedel-Str., sind wir mit Langlaufski eine kleine Runde durch den Winterwald und bis hinauf zum Gipfel gefahren. Um dem kalten Wind zu entkommen, war eine ausgiebige Pause im warmen Fichtelberghaus sehr angenehm. Neben der schönen Aussicht, mussten auch die mit Schnee benetzte Friedensglocke, die Wetterwarte und eine historische Säule als Motive herhalten.
Mitteleuropäische Gradmessung und Aussichtspunkt.
Der Fichtelberg diente, im Rahmen der Königlich-Sächsischen Triangulation von 1864, als wichtiger Orientierungspunkt zur Landvermessung. Ebenso wie der Borsberg, stellte auch der Fichtelberg im Netz der mitteleuropäischen Gradmessung einen Triangulationspunkt erster Ordnung dar. Im Königreich Sachsen entwickelten fleißige Wissenschaftler ein Netz aus markanten Punkten (meist Berggipfeln). Die entstehenden Fixpunkte konnten auf dem Papier zu Dreiecken verbunden werden und machten trigonometrische Berechnungen möglich. Zur damaligen Zeit galt die Methode zur Vermessung als sehr fortschrittlich und bereitete den Weg zur Gestaltung präziser Landkarten.
Ein gutes Stichwort: denn mit Landkarten und Wanderschuhen bewaffnet, werden wir den Naturpark noch einmal in der warmen Jahreshälfte genauer unter die Lupe nehmen. Insgesamt war der Ausflug zum Fichtelberg ein schönes Winter-Erlebnis bei zweistelligen Minusgraden. Gemeinsam mit dem höchsten Berg des Erzgebirges auf tschechischer Seite, dem 1244 Meter hohen Klinovec (Keilberg), gilt der Fichtelberg als beliebtes Wintersportgebiet.
Danke an Uli, der für diesen Beitrag seine Strecken aufgezeichnet und Fotos beigesteuert hat. Die Klassik-Strecke ist dunkelblau markiert und die Skating-Strecke blau.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Na das mit den zweistelligen Minusgraden und heftig Wind/ Sturm kann ich wohl bestätigen. Deshalb den Aufstieg im Windschatten des Fichtelberges wählen. Normal ist es aber aussichtsreicher und schöner über die Ostseite aufzusteigen, klingt auch besser Philosophenweg und Fremdensteig.
Die gewählte Loipe ist unter Höhenloipe und Loipe zur Skiarena zu finden.