Felsüberhang in der Gautschgrotte

Waldwanderung von Hohnstein bis zur Brandaussicht

Entlang des sächsischen Malerweges, wandern wir vom ehemaligen Bärengarten zur Gautschgrotte und weiter zur bekannten Brandaussicht. Der bequeme Rundwanderweg, mit Start und Ziel am Marktplatz in Hohnstein, umfasst etwa 9,5 Kilometer.
Vom Marktplatz aus laufen wir über die Rathausstraße ein Stück bergab und betreten kurz darauf ein Waldgebiet. Links des Weges sind zerklüftete Felsen und Mauerreste von einem Bärengehege aus kurfürstlicher Zeit zu sehen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden an dieser Stelle Bären für Treibjagden gehalten. Auf der rechten Seite geht es steil den Hang hinab, denn dort verläuft der Schindergraben. Mit einem Blick nach rechts oben ist, hinter den dichten Bäumen und auf einem Fels gelegen, die Burg zu erkennen. Vom Bärengarten aus, geht es weiter auf dem grün markierten Wanderweg in Richtung Brand (grüner Strich). Gleichermaßen befinden wir uns hier auf dem Lehrpfad Hohnstein (grüner Querstrich). Hellgrüne Tafeln, die in regelmäßigen Abständen am Wegesrand aufgestellt worden sind, vermitteln einige Besonderheiten des Nationalparks.

Powered by Wikiloc

Steile Schluchten und kühle Grotten

An der ersten scharfen Linkskurve geht es hinunter in das Polenztal (blauer Strich) – wir bleiben aber auf dem grün markierten Halbenweg, der sich zwischen schroffen Felswänden und einem bewaldeten Hang entlang schlängelt. Ganzjährig herrscht hier ein relativ kühles und feuchtes Klima. Die verwitterten Sandsteine sind teilweise mit Moos benetzt und besitzen zahlreiche Höhlen, Vertiefungen und interessante Strukturen. Das sind ideale Brut- und Nistplätze für viele Vogelarten, wie zum Beispiel Turmfalken, Waldkäuze, Uhus und Mauersegler. Wir überqueren auf einer steinernen Bogenbrücke den Schindergraben und bald erreichen wir rechts des Hauptweges einen ersten Rastplatz. Nach einer kurzen Pause geht es weiter zum ersten Höhepunkt unseres Rundweges, der Gautschgrotte.

Sie wird von einem 40 Meter breiten Felsüberhang überwölbt und lässt den einzelnen Menschen vor dieser imposanten Kulisse recht klein wirken. Wir setzen unsere Wanderung auf dem kurvenreichen Weg fort und erreichen den ehemaligen Steinbruch. Dort befindet sich die Diebshöhle, die wie eine märchenhafte Grotte aussieht. Wir folgen weiterhin dem grün markierten Rundweg, biegen nach links in den Steinbruchweg und wandern anschließend nach rechts in Richtung Räumichtwiese. Die Wegstrecke ist ein sehr idyllisch gelegener Teil des sächsischen Malerweges (3. Etappe) und führt uns direkt zu einem der bekanntesten Aussichtspunkte der Sächsischen Schweiz: dem Brand.

Zwei eindrucksvolle Ausblicke und der Rückweg nach Hohnstein

Nachdem wir die Räumichtwiese hinter uns gelassen haben, wenden wir uns an der nächsten großen Weggabelung nach rechts auf die Brandstraße. Bald erreichen wir den „Balkon der Sächsischen Schweiz“, wie die Brandaussicht im Volksmund auch genannt wird. In 330 Metern Höhe bietet sich ein herrlicher Panoramablick auf die Tafelberge, wie zum Beispiel den Lilienstein. Im Südosten sind die Schrammsteine deutlich zu erkennen und im Westen liegt der Kurort Rathen mit dem Basteifelsen. Etwa 170 Meter unterhalb des Aussichtspunktes befindet sich das Polenztal. Auf dem Brand kann man den wunderbaren Weitblick genießen, die Gedanken schweifen lassen – und für ein gastronomisches Angebot ist auch gesorgt. Nach einer Pause wird es Zeit für den Rückweg, der mit einem kurzen Umweg zu den nahe gelegenen „Hafersäcken“ beginnt. Dabei handelt es sich um einen zweiten Aussichtspunkt, von dem man in Richtung Norden auf ein weitläufiges Waldgebiet und eine eigenartig geformte Felslandschaft blickt. Die Sandsteine sehen tatsächlich wie zugeschnürte Säcke aus. Nun geht es zurück auf die Brandstraße und auf dem breiten Wanderweg gelangen wir zurück in die Stadt Hohnstein.

Wer bei diesem eher gemütlichen Rundweg die Anstiege vermisst, der kann die Wanderroute durch einen Abstecher in das Polenztal erweitern. So kann man zum Beispiel an der Brandaussicht weiter dem Verlauf des Malerweges folgen und in den Tiefen Grund hinabsteigen.

Da sich am Wegesrand zahlreiche interessante Felsformen und Motive befinden, ist die Strecke meiner Meinung nach besonders zum Fotografieren sehr reizvoll. Zudem begibt man sich auf die Spuren von Künstlern des 18. Jahrhunderts und kann Motive aus den Werken von Caspar David Friedrich, Ludwig Richter oder Adrian Zingg aufs Neue entdecken. Der Waldweg entlang der kühlen Felsen ist übrigens auch an schwülen Sommertagen empfehlenswert.

, , , ,
Vorheriger Beitrag
Schrammsteine – Wanderung auf dem Gipfelweg
Nächster Beitrag
Papststein, Gohrisch und Pfaffenstein: Erster Teil der Wanderung

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Menü