Ausblick am Fuße der Lokomotive auf den Amselsee und zur Bastei

Kleine Bastei, Höhenweg Honigsteine, Lokomotive und Gamrig

In Anlehnung an meine Wanderung im Mai 2017, bei der meine Lust aufs Klettern im Elbsandsteingebirge so richtig geweckt worden ist, habe ich mir eine ganz besonders schöne Strecke in der Nähe von Rathen noch einmal vorgenommen. Gemeint ist der Höhenweg an den Honigsteinen. Ausgehend von den Kletterzustiegen am Türkenkopf, führt der Pfad durch ein ganz idyllisches Waldgebiet und hinauf zu den Honigsteinen bzw. weiter bis zur Lokomotive. Unterwegs gibt es ein paar steile Stellen am Sandstein zu überwinden. In jedem Fall wird der Aufstieg mit wunderschönen Ausblicken belohnt. Abseits der Touristen habe ich einige bereits bekannte Motive neu entdeckt, aber auch zahlreiche neue Blickwinkel erkundet!

Als Teilbereich meines sommerlichen Rundweges, stellt der Höhenweg an den Honigsteinen den anspruchsvollsten und ruhigsten Abschnitt der Wanderstrecke dar. Der komplette Rundweg kombiniert gut befestigte Wanderwege, traumhafte Ausblicke und schmale Pfade im Bereich der Kletterzustiege. Auf den mit einem schwarzen Dreieck markierten Pfaden ist Vorsicht geboten. Zudem sollte man sie nur dann betreten, wenn man schwindelfrei ist und (leichte) Kletterambitionen hat. Sehr reizvoll finde ich, dass man sich hierbei ganz in der Nähe der gut besuchten, touristischen Anlaufpunkte befindet – und dennoch die Abgeschiedenheit in den Bergen genießen kann. In der Ferne sind die berühmte Bastei und der Amselsee zu sehen.

Gemütlicher Start zum Aussichtspunkt Kleine Bastei.

Anders als im Beitrag aus 2017 Lokomotive, Lamm, Amselsee und Gamrig, ging es diesmal nicht über den Füllhölzelweg in Richtung Rathen. Stattdessen bin ich oberhalb des Kurortes Rathen gestartet, also ganz in der Nähe der Ortschaft Waltersdorf. Dabei sollte das erste Ziel dieser Wanderung der Aussichtspunkt an der Kleinen Bastei sein. Ein breiter Wanderweg führt, ausgehend von der Rathener Straße, nach links über die Felder und durch ein Waldgebiet bis zur Aussicht. Die Kleine Bastei bietet einen gemütlichen Rastplatz mit Bänken – sowie einen fantastischen Ausblick in Richtung Lilienstein, Rauenstein und auf die Elbe. Lässt man den Blick nach rechts bzw. nach Nordwesten schweifen, so verstecken sich hinter den dicht belaubten Baumkronen die markanten Basteifelsen und der abgebrochene Felsen am Wartturm. Beim Blick hinab fällt die Rathener Elbfähre auf und nebenan befindet sich die kreisförmige Klangterrasse. Dabei handelt es sich um einen Rastplatz mit Musik. Sofern man sich hoch oben auf der Kleinen Bastei etwas Zeit zum Verweilen nimmt, sind ganz leise zur halben und zur vollen Stunde die harmonischen Klänge aus dem Elbtal zu hören.

Weiter geht es durch den Rhododendron-Park und den Hang hinab bis in den Kurort Rathen. Während des Abstieges auf dem breiten Wanderweg „Zur Kleinen Bastei“ eröffnet sich ein toller Blick in Richtung Bastei. Aber auch die markanten Felsen namens Talwächter und Lokomotive, sowie die Felsenburg Altrathen sind zu sehen. Unten auf der Straße „Zum Grünbach“ angekommen, geht es nach rechts weiter bis zur Feuerwache. Hier zweigt der Weg nach links ab und nach den Garagen beginnt wieder der Wald.

Zu den Kletterfelsen.

Direkt am Waldrand zweigt ein kleiner Pfad nach links ab und es geht ein Stück den Hang hinauf. Im Bereich der Kletterzustiege, die mit einem schwarzen Dreieck markiert sind und sich in der Kernzone befinden, beginnt nun der reizvollste Abschnitt dieser Wanderung. Auf den unbefestigten und teils steilen Pfaden sind die Kletterfelsen im Rathener Gebiet gut erreichbar. Am Fuße der Feldsteine und am Türkenkopf haben mich die faszinierenden Gesteinsformationen in ihren Bann gezogen. Besonders schön finde ich eine Kiefer in Felsnähe, wobei sich ihre Wurzel wie eine Skulptur über dem Erdreich erhebt. Vermutlich ist der sandige Erdboden im Laufe der Zeit weggespült worden ist, wodurch nach und nach die Wurzel zum Vorschein kam. Im Vordergrund der steilen Sandsteinwände bildet die Baumwurzel jedenfalls ein interessantes Motiv.

Höhenweg Honigsteine.

Über Holzstufen führt der Pfad weiter den Hang hinauf und am Honigsteinkopf vorbei. Danach geht es rechts ein kurzes Stück über die Felsstufen am Sandstein hinauf und bis zu einem Aussichtspunkt. In der Luft liegt der angenehm-würzige Duft des warmen Erdbodens und der Kiefernnadeln. Die Pfadspur führt im Halbschatten der Bäume weiter nach rechts und bis zu einem abgebrochenen Felsen. An dieser Stelle zweigt der Pfad nach links ab und verläuft entlang eines Felsbandes bis zu einer Scharte, wo es mit Kraxelei über die größeren Felsblöcke noch weiter hinauf geht. Dieser Bereich fällt zwar etwas steiler aus, jedoch besitzen die Felsen gute Tritte zum Hinaufsteigen. Ich habe mich dabei für den Aufstieg an der rechten Seite entschieden. Anschließend geht es entlang eines Felsbandes am Hang weiter. Dabei gibt es eine Stelle, an der man leicht geduckt unter dem überhängenden Felsen hindurch schleichen muss. Danach ist noch eine Baumwurzel zu überwinden, die über den Weg ragt. Schließlich führt der Pfad zwischen den Felsen hinauf bis zu den Honigsteinen.

Honigstein – Alter Weg.

Die Honigsteine liegen etwas versteckt im Wald und besitzen charakteristische Strukturen, die sich gut zum Klettern eignen. Zuvorderst bzw. im südlichen Teil der Felsengruppe erhebt sich der Imker. Entlang der Felsen geht es auf der Westseite weiter bis zum Einstieg in den Alten Weg / AW. Dieser besitzt den Schwierigkeitsgrad I und ist damit gut für leichte Kletterei geeignet. Mit seinen zahlreichen Tritten ähnelt er einer Stiege. Um auf den Gipfel zu gelangen, ist ein Übertritt notwendig. Wieder unten angekommen, lohnt sich auch der Blick zwischen die Felsen in eine Felsspalte. Auf den großen Blöcken haben sich die Wurzeln einer Kiefer ihren Weg ins Erdreich gesucht und wirken in der Enge zwischen den Felswänden sehr fotogen. An der Nordseite befindet sich der Honigsteinturm und weiter geht es bis zu den nächsten Kletterfelsen: Lamm und Lokomotive.

Die Kletterfelsen Lamm und Lokomotive. Abstieg zum Amselsee.

Die beiden markanten Kletterfelsen sind von den umliegenden Aussichtspunkten in der Gegend bereits aus der Ferne sehr gut zu erkennen. Am Fuße von Lamm und Lokomotive befindet sich ein Plateau, wobei man wunderbar die Aussicht in die weite Berglandschaft genießen kann. Hier lohnt sich eine Rast auf dem warmen Sandstein. Am Lammfelsen gibt es darüber hinaus einen Durchbruch im Felsen zu entdecken. Insbesondere zu Füßen der Lokomotive bietet sich ein schöner Ausblick in Richtung Bastei und auf den Amselsee. Für Wanderer geht hier der Weg nicht weiter. Wieder ein Stück zurück, führt ein kleiner Waldpfad hinab bis zum Pionierweg und weiter in den Amselgrund.

Vom Amselsee durch den Kurort Rathen und weiter zum Gamrig.

Während die meisten Besucher den breiten Weg entlang des Sees wählen, habe ich mich für den Waldpfad auf der gegenüber liegenden Seite entschieden. Hierbei gibt es, je nach Sonneneinstrahlung, ein paar romantische Lichtstimmungen in Ufernähe zu beobachten. Auf dem Weg in südliche Richtung sind erst der Bootsverleih am Amselsee, dann der Eingang zur Felsenbühne, der Aufstieg zur Bastei und schließlich der Ortseingang von Rathen bequem zu erreichen. Vorbei an den Restaurants, zweigt der Weg nach links ab und aufs Neue geht es auf der Straße „Zum Grünbach“ durch den Ort. Daraufhin schlängelt sich die Zufahrtsstraße den Hang hinauf bis zum Gamrig.

Ausblick vom Gamrig und Gamrighöhle.

Für meinen Geschmack ist der kleine Gamrig immer einen Abstecher wert, denn auf seinem Gipfelplateau bietet sich ein schönes Bergpanorama in 253 Metern Höhe. Seine strukturierten Felsen sind ein Paradies für Motivjäger und Kletterer. Im Westen liegen das Elbtal und die Bastei, im Osten befindet sich die Brandaussicht und im Süden sind die markanten Tafelberge Lilienstein und Festung Königstein zu sehen. Bei guter Sicht kann man in südöstlicher Richtung sogar die Schrammsteine erkennen. Auch ein Blick in die geräumige Gamrighöhle am Fuße des Felsen lohnt sich. Rechts der Höhle führt ein Pfad zu den Kletterfelsen, wobei ich mich sehr gern an einen tollen Klettertag am Gamrig erinnere. Mit dem Gamrig ist der letzte Höhepunkt der Wanderung erreicht und nun ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt bei Waltersdorf.

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