Auf geht’ s zum Wandern, Fotografieren oder Mountainbiken in die Dresdner Heide. Dabei bin ich immer wieder überrascht, wie viele Pfade das große Waldgebiet zu bieten hat… und bei jeder Runde gibt es etwas Neues zu entdecken! Besonders an warmen Sommertagen hält man es im schattigen und kühlen Tal der Prießnitz viel besser aus, als in der prallen Sonne. Der folgende Rundweg umfasst etwa 14 km und eignet sich sowohl zum Wandern, als auch zum Mountainbiken (dabei ist zum Teil gute Fahrtechnik erforderlich). Ganz besonders gefällt mir der kleine Pfad am Steingründchenwasser, der auch als Sieben Brücken Trail bezeichnet wird.
Vom Zentrum der Dresdner Heide bis zur Ludens Ruh.
Heidemühle – Gänsefuß – nach links auf Prießnitztalstraße – nach links auf die Alte Acht bis zum Saugartenmoor und zum Dresdner Saugarten – nach Nordwesten auf der Alten Sechs – nach rechts zur Ludens Ruh
Auf diesem Rundweg geht es zuerst von der Heidemühle zum Saugartenmoor und zum historischen Zentrum der Dresdner Heide, dem Dresdner Saugarten. Weiter auf einer der acht sternförmig angeordneten Hauptachsen: der Alten Sechs. Die Alte Sechs führt durch die Schwedenschlucht und am Wegesrand fallen zwei kleine Gewässer auf. Nach Überquerung des Hauptweges Kannenhenkel geht es auf der Alten Sechs weiter bis zum idyllischen Rastplatz namens Ludens Ruh. Er ist über einen kleinen Waldpfad (rechts des Weges) flott zu erreichen und führt zu einer Schutzhütte aus Holz, sie sich auf einer Anhöhe befindet. Die ersten 3,5 km sind damit geschafft. Unterhalb der Ludens Ruh fließt die Prießnitz und über Treppen würde ein Weg ins Prießnitztal zur Melzerquelle führen. Jedoch soll es bei dieser Runde an einer anderen Stelle hinab ins Tal gehen. Aus diesem Grund bleibt dieser Abstieg vorerst unbeachtet.
Auf dem Kellersteig zur Kellerbrücke an der Prießnitz.
zurück auf die Alte Sechs und weiter auf dem O-Weg bis zum Kellersteig KSt – hinab zum Ufer der Prießnitz
Also zurück zur Alten Sechs und weiter bis zum breiten Hauptweg. An einem Baumstamm ist ein kreisrundes Symbol zu sehen, das den O-Weg (auch Todweg genannt) kennzeichnet. Im weiteren Verlauf liegen derzeit einige umgestürzte Baumstämme quer über dem Weg, sodass sich das Ausweichen oder Übersteigen nicht vermeiden lässt! Der kleine Pfad trifft schließlich auf den Kellersteig, der mit den roten Buchstaben KSt markiert ist. Die Wegmarkierung in diesem Gebiet ist für meinen Geschmack etwas uneindeutig. Daher empfiehlt es sich, auf alle Fälle nördlich des Hauptweges Kannenhenkel zu bleiben und die historischen Wegzeichen auf den Baumstämmen zu beachten.
Der Kellersteig (Symbol KSt) führt vorbei an einem Hochstand, einer Wiese und weist anfänglich kaum Gefälle auf. Nach und nach wird der Pfad steiler und es geht den Hang hinab bis zur Kellerbrücke an der Prießnitz. Kilometerstand 5,5. Unweit des Hauptweges, der breiten Prießnitztalstraße, ist es am Kellersteig ziemlich ruhig. Auch der Uferbereich der Prießnitz mutet hier sehr wild und urig an. Dabei lohnt sich eine ausgiebige Pause zur Motivsuche direkt am Wasser. Spiegelungen, mit Moos benetzte Steine, sowie verschlungene Wurzeln warten darauf, entdeckt zu werden.
Entlang der Prießnitz, auf dem Sandbrückenweg zum Prießnitz-Wasserfall.
Kellerbrücke – Kuttenbrücke – Prießnitztal – Sandbrückenweg SB – Prießnitz-Wasserfall
Alternativ zum gut befestigten Hauptweg, soll es nun (geradeaus) auf einem kleinen Pfad entlang der Prießnitz bis zur nächsten Brücke, der Kuttenbrücke, weitergehen. Nach einem kurzen Abschnitt auf der Prießnitztalstraße, führt rechter hand (kurz vor Erreichen der Todbrücke) ein sandiger Pfad den Hang hinauf. Es ist der Sandbrückenweg, der mit den roten Buchstaben SB markiert ist. Nach dem Anstieg geht es nach links auf einen kleinen, urigen Pfad. Er schlängelt sich in Richtung Prießnitzwasserfall den Hang hinab. Nach insgesamt 7,6 km lädt der schöne Uferbereich am Wasserfall zum Rasten ein. Vorbei an der Puschquelle, sollte man unbedingt den Blick nach rechts schweifen lassen. Auf dem Felsen sind faszinierende Wurzeln zu sehen, die an Illustrationen aus alten Märchenbüchern erinnern.
Schwarzes Bild und Sieben Brücken Trail.
Schwarzes Bildwasser SB – Kreuz R – Pfad am Steingründchenwasser „Sieben Brücken Trail“ – Prießnitztal – Heidemühle
Weiter geht es auf dem Pfad entlang der Prießnitz, wobei am Wegesrand noch Spuren des Sturmes zu sehen sind, der im vergangenen Jahr zahlreiche Bäume zu Fall brachte. Über die Andersbrücke gelangt man auf die andere Seite der Prießnitz – und auf dem SB Weg führt der sandige Pfad wieder den Hang hinauf. Rechts des Weges befindet sich erneut ein Seitental der Prießnitz, durch das sich ein Flüsschen mit dem ungewöhnlichen Namen „Schwarzes Bildwasser“ schlängelt. Tatsächlich wirkt das Tal recht dunkel und farblos.
Schließlich trifft der Pfad auf den Weg Kreuz R, auf dem es nach rechts entlang der Hofewiese und in Richtung Steingründchenweg geht (er ist mit einem grünen Punkt markiert). Doch Achtung! Hier gibt es zwei Wege, die zurück ins Tal der Prießnitz führen. Zum einen der breite und gut befestigte Hauptweg (Steingründchenweg). Viel idyllischer ist jedoch der kleine Pfad, der direkt am Steingründchenwasser verläuft. Mit Erreichen der Kannenhenhenkelbrücke sind 11,4 km geschafft. Abschließend zweigt man nach links ab und erreicht auf dem Hauptweg wieder den Ausgangspunkt an der Heidemühle.
Singletrails in der Dresdner Heide, interessante Abschnitte mit dem Mountainbike.
Einige der schmalen, kurvenreichen Waldpfade eignen sich übrigens hervorragend als Singletrails und bieten damit auch einige Herausforderungen beim Mountainbiken.
Da ich mit dem Mountainbike leichte Wege im Gelände bevorzuge und eher vorsichtig unterwegs bin, habe ich die Strecke vorab zu Fuß und mit der Kamera unter die Lupe genommen. Besonders spannend finde ich den teils recht steilen und verwurzelten Pfad namens Kellersteig, der hinab zur Prießnitz bis zur Kellerbrücke führt. Ein echtes „Filetstück“ für geübte Mountainbiker, da der Pfad im unteren Bereich immer steiler wird und von knorrigen Wurzeln durchzogen ist. Zudem gibt es einige Stufen und sandige Bereiche, die sehr gute Fahrtechnik oder Absteigen erfordern. Deutlich bequemer ist hingegen der Pfad entlang der Prießnitz.
Aber auch der Sandbrückenweg, der zuerst den sandigen Hang hinauf führt und sich dann ganz kurvenreich wieder hinab zum Prießnitz-Wasserfall schlängelt, ist an einigen Stellen herausfordernd. Einen Höhepunkt zum Abschluss stellt zweifellos der Pfad entlang des Steingründchenwassers dar: der Sieben Brücken Trail. Auch hier ist gute Fahrtechnik gefragt, denn der Pfad ist teilweise von Wurzeln durchzogen und an einer Stelle äußerst sandig. Über kleine Holzbrücken überquert man mehrfach das Steingründchenwasser. Dabei handelt es sich um einen kleinen Bachlauf, der in die Prießnitz mündet.
Nach der Erkundung zu Fuß, bin ich die Runde noch einmal gesondert mit dem Mountainbike gefahren. Ich muss gestehen, dass mir (im sprichwörtlichen Sinne) kein Zacken aus der Krone gebrochen ist, als ich an einigen schwierigen Stellen vom Rad abgestiegen bin. Sicherheit geht vor, aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden (entsprechend seiner Fahrtechnik). Insgesamt finde ich, dass die benannten Pfade sehr abwechslungsreich und urig sind. Leichte Abschnitte und einige abenteuerliche Stellen wechseln sich dabei ab. Danke an Thomas, der mir die tolle Abfahrt zum Prießnitzwasserfall und den Sieben Brücken Trail gezeigt hat.
Ist die Lust auf weitere Runden durch den Wald geweckt? Eine ähnliche Strecke, ausgehend vom Dresdner Saugarten und bis zur Prießnitz, ist ebenfalls zu empfehlen. Auch die MTB-Tour im Norden von Dresden Teil 1 und Teil 2 startet und endet in der Dresdner Heide, wobei es schöne Waldpfade zu entdecken gibt!