Beim Erkunden der Dresdner Heide ist mir eine historische Wegmarkierung aufgefallen, die einem Q ähnelt. Der Waldpfad namens Kuhschwanz schlängelt sich quer durch das große Waldgebiet. Ausgehend von der Äußeren Dresdner Neustadt, führt er in nordöstliche Richtung. Am Waldrand zwischen Langebrück und Liegau mündet er schließlich in den Dörnichtweg.
Folgt man immerfort dem roten Q, das auf Baumstämme am Wegesrand aufgemalt worden ist, so ist der Wegverlauf auch ohne Karte gut zu finden. Beim Thema Wegbeschaffenheit erweist sich der Kuhschwanz als abwechslungsreich. Überwiegend zeigt er sich als kleiner und uriger Waldpfad. In einigen Abschnitten wandelt er sich zum breiten, gut befestigten Hauptweg. Kurzweilig verläuft er auf derselben Achse wie der E-Flügel.
Nachdem ich den Kuhschwanz bereits beim Wandern durch die Dresdner Heide oft überquert habe, soll er nun mit diesem Beitrag im Mittelpunkt stehen! Der kurvenreiche Abschnitt zwischen dem Weg Kreuz sieben und dem Schützenweg am Nordfriedhof eignet sich übrigens super zum Mountainbiken! Eine spannende Abfahrt, die auch als Kuhschwanz-Trail oder Q-Trail bezeichnet wird. Aber das Beste kommt zum Schluss! In diesem Sinne habe ich den gesamten Weg in entgegengesetzter Richtung getestet, also vom Nordosten der Dresdner Heide nach Südwesten … und möchte schon einmal vorweg nehmen, dass der zweite Teil deutlich mehr Fahrspaß zu bieten hat, als der erste Teil.
1. Teil: auf dem Waldpfad Kuhschwanz von Liegau bis zur Prießnitz.
Am Rande von Liegau und nahe des einstigen Liegauer Saugarten, führt der Waldweg zuerst an Feldern vorbei und dann durch einen Tunnel unterhalb der Bahnlinie hindurch. Weiter an den Forellenteichen und bis zur Kreuzung mit dem breiten Hauptweg. Rechts des Weges ist eine Holzhütte zu sehen. Der Anblick dieser Hütte mit ihrer von der Witterung gezeichneten Bedachung lockte mich zu einer ersten Foto-Pause. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hauptweges ist wieder das rote Q zu sehen und nun beginnt ein Abschnitt des Weges, der nicht ohne Hindernisse bleiben wird. Zahlreiche Baumstämme liegen (zum Zeitpunkt meiner Tour) quer über dem Weg. Zwischen hohen Gräsern und dornigen Brombeersträuchern bleibt nur ein schmaler Trampelpfad. Zum Wandern mag das gehen, aber fürs Mountainbiken finde ich den Pfad eher ungeeignet!
Im Sinne des Fahrvergnügens, empfehle ich mit dem Fahrrad eine alternative Wegführung: An der Schutzhütte nach rechts auf den Hauptweg abbiegen, bis zum Ortsrand von Langebrück. Auf dem Weg „Ochsenkopf“ vorbei am Langebrücker Saugarten und weiter bis zum E-Flügel. Nach rechts auf den E-Flügel abbiegen und kurz vor der Hofewiese ist wieder das rote Q zu sehen. Der Kuhschwanz tangiert die Wiese und führt dann hinab in das Tal der Prießnitz. Dabei ist der Weg zunächst breit und verschlankt sich schnell wieder zu einem kurvenreichen Pfad, der in einen sehr sandigen Bereich mündet. Danach ist das Prießnitzufer erreicht und über die Kuhschwanzbrücke geht es auf die andere Seite des Flüsschens.
2. Teil: mit dem MTB von der Prießnitz bis zum „Q-Trail“.
Nach Überquerung der Prießnitz führt der Weg wieder hinauf und mündet in den geradlinigen und breiten Waldweg „E-Flügel“. Kurz darauf zweigt der Kuhschwanz nach links ab und schlängelt sich nahezu parallel zum E-Flügel bis an den Stadtrand von Dresden. Dabei möchte ich einen ganz besonders schönen Abschnitt hervorheben, der sich auch als MTB-Singletrail eignet. Nach Überquerung des Weges „Kreuz Sieben“ beginnt eine kurvige Abfahrt. Der kleine Pfad ist durchzogen von Wurzeln und sandigen Bereichen, besitzt dabei aber ein angenehmes Gefälle. An einigen Stellen ist dennoch Vorsicht geboten, um nicht ins Rutschen zu kommen und keinen Absatz zu übersehen. Mit etwas mehr Geschwindigkeit eignen sich diese Bereiche auch als kleine Sprungschanzen. Für meinen Geschmack ist es eine tolle Strecke, um die Fahrtechnik im Gelände zu trainieren.
Unten angekommen, ist mit dem Abzweig nach rechts der Kannenhenkelweg flott zu erreichen. Der Kannenhenkel, der hinauf zum Königsplatz führt, ist übrigens ein idealer Ausgangspunkt für weitere Singletrails. Fährt man ihn bergauf, so sind links des Weges einige Pfade zu sehen, die entlang der Sandgrube oder hinab in das Prießnitztal führen.
Im 2. Teil der MTB-Tour im Norden von Dresden habe ich bereits im vergangenen Jahr vom Waldweg Kuhschwanz berichtet.