Aussicht vom Lilienstein auf Festung Königstein

Der Lilienstein – faszinierende Aussicht und ein Ort mit Geschichte

Im Monat März 2017 habe ich mit dem Tafelberg Lilienstein eine Reihe von Berichten über die Sächsische Schweiz begonnen. Der Weg hinauf auf das Gipfelplateau lohnt sich ganzjährig, denn es bietet sich ein wunderbarer Blick in die weite Landschaft. Für mich ist der Lilienstein ein ganz besonderer Ort, der mir schon gefallen hat, als ich noch ein Kind war. Aus diesem Grund wollte ich in diesem Herbst auf die alt bekannte und immer wieder schöne Runde keinesfalls verzichten.

Am Nachmittag des 05.09.2017 zog es mich ebenfalls hinauf auf den beliebten Tafelberg, wobei ich die entstandenen Fotos bislang noch nicht gezeigt habe. Das möchte ich nachholen – und dem Lilienstein hiermit einen weiteren Foto-Bericht mit älteren und aktuellen Landschaftsmotiven widmen. Bereits bekannte Motive ergeben manchmal in einem anderen Licht ein ganz neues Bild. Bei jedem Besuch eröffnen sich neue Blickwinkel. Ein guter Grund, um bestimmte Routen mehrmals zu gehen und bestimmte Orte öfter aufzusuchen.

„Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.“ (Konfuzius)

Lilienstein Südaufstieg.

Ausgehend vom Parkplatz, führt der Wanderweg durch den Wald und entlang des Felsfußes bis zum Aufstieg an der Südseite. Der Südaufstieg ist im Rahmen der Besteigung durch August den Starken im Jahr 1708 angelegt worden. Darüber hinaus deuten aber einige Spuren am Fels darauf hin, dass der Weg noch deutlich älter sein muss. Über zahlreiche Stufen geht es aufwärts und bald befinden wir uns direkt unterhalb der eindrucksvollen Sandsteinwände. Rechts des Weges verläuft ein schmaler Pfad zu den Steilwänden, wobei es ein paar interessante Felsenformen abseits des Hauptweges zu entdecken gibt. Wieder zurück auf dem Hauptweg, geht es an der Kluft nach rechts hinauf und recht flott ist der Gipfel erreicht. Oben angekommen, beeindruckt eine alte Eiche. Ihre Wurzeln haben sich den Weg über das Gestein bis ins Erdreich gesucht und ihre verschlungenen Formen wirken ganz märchenhaft. Mit dem Abzweig nach links sind die westlichen Aussichtspunkte erreichbar.

Weitblick vom Lilienstein in die Sächsische Schweiz.

Im westlichen Bereich des Gipfelplateaus befinden sich einige Leitern und Befestigungen, da der Felsen dort am stärksten zerklüftet ist. Lässt man den Blick in südliche Richtung schweifen, so dominiert die Festung Königstein. Aber auch die Tafelberge namens Pfaffenstein und Quirl erheben sich im Süden. Im Westen sind der Große Bärenstein, der Kleine Bärenstein und der Rauenstein zu sehen. Im Norden liegen die Bastei und der Kurort Rathen. Eine Säule definiert den Triangulationspunkt zweiter Ordnung, der einst im Königreich Sachsen zur Landvermessung angelegt worden ist.

Bedingt durch seine exponierte Lage und die hervorragende Aussicht faszinierte der Lilienstein die Menschen bereits sehr früh. Funde von Keramikscherben belegen eine frühzeitige Besiedlung des Felsen. Vermutlich diente der Lilienstein seit der späten Bronzezeit als Rückzugsort. Im späten Mittelalter wurde auf dem Gipfel eine Wehranlage aus Steinen errichtet. Erstmals wurde sie im Jahr 1379 urkundlich erwähnt. Noch heute sind Mauerreste im östlichen Bereich des Plateaus zu finden. Ebenfalls im östlichen Bereich des Liliensteins befinden sich das Bergrestaurant, zwei Obelisken und weitere wunderschöne Aussichtspunkte. Beim Blick nach Südosten sind Papststein, Gohrisch und Kleinhennersdorfer Stein zu sehen. Im Hintergrund wirken Kaiserkrone und Zirkelstein ganz klein in der Landschaft. Zudem erheben sich in der Ferne ganz eindrucksvoll die Schrammsteine. Allgemein lässt sich auch der kurvenreiche Verlauf der Elbe sehr gut betrachten.

Für die Erkundung des Gipfels sollte man sich etwas Zeit nehmen, um die Aussicht auf sich wirken zu lassen. Zum Abstieg empfiehlt sich der urige Weg entlang der Nordseite. Durch den dichten Wald geht es hinab, dann nach links und zurück zum Parkplatz. Der recht kurze Rundweg umfasst etwa 3,5 km. Dennoch sollte man mit Pausen mindestens zwei Stunden einplanen. Der Lilienstein lässt sich sehr gut mit einer Runde entlang der Elbe in Richtung Kurort Rathen kombinieren. Mit der Fähre ist die andere Elbseite problemlos erreichbar und ein Besuch der Festung Königstein lohnt ebenfalls.

Hier geht es zu meinem ersten Bericht über den Lilienstein, März 2017: Der Lilienstein – Weitblick in die Sächsische Schweiz. Auch Anfang September 2017 konnte ich den Ausblick vom Lilienstein bewundern, wobei folgende Bilder entstanden sind:

, , , , ,
Vorheriger Beitrag
Kleine Bastei, Höhenweg Honigsteine, Lokomotive und Gamrig
Nächster Beitrag
Hohnstein Ritterfelsen, Polenztal, Brandstufen und Brandaussicht

Ähnliche Beiträge

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Menü