In diesem Beitrag möchte ich einen Rundweg vorstellen, der sowohl über gut befestigte Hauptwege, als auch auf schmalen Pfaden durch das Gelände verläuft. Im Bereich der mit einem schwarzen Pfeil markierten Pfade bin ich sehr dankbar für eine Weg-Empfehlung, die ich hierbei ausprobiert habe. Es gibt wunderbare Aussichtspunkte zu entdecken und los geht es!
Auf dem Füllhölzelweg bis zum Ortseingang von Rathen
Aus Stolpen kommend, erreichen wir über die Pirnaer Landstraße, Hohnsteiner Straße und die Kaiserstraße einen kleinen Wanderparkplatz. Von hier aus führt ein gut befestigter Wanderweg hinab nach Rathen: der Füllhölzelweg ist mit einem roten Strich gekennzeichnet und man wandert durch dichten Mischwald. Auf Schildern ist zu lesen, dass wir uns in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz befinden. Am Wegesrand ragen majestätische Buchen in die Höhe, deren frische Blätter im Gegenlicht leuchten … aber auch freiliegende Wurzeln, verwittertes Altholz und bemooste Felsen lassen das Waldgebiet ganz urig wirken. Wir folgen dem kurvenreichen Verlauf des Weges ins Tal und erreichen nach knapp zwei Kilometern eine Garagenanlage am Rande vom Kurort Rathen.
Aufstieg neben dem Türkenkopf
Vor den Garagen führt ein kleiner Weg nach rechts den Berg hinauf und bietet den Zugang zu den Kletterfelsen. Hier verlassen wir also die regulär ausgeschilderten Wanderwege. Im Gelände verläuft ein schmaler Pfad und wir folgen immer dem schwarzen Pfeil. Nun war ich zum Zeitpunkt meiner Wanderung ganz gespannt, denn diese Strecke habe ich zum ersten Mal erkundet. Eine Sicherung ist beim weiteren Aufsteigen nicht notwendig, aber man sollte auf jeden Fall schwindelfrei sein. Zuerst erreichen wir eine große, saftig-grüne Wiese und können einen wunderschönen Panoramablick auf das Felsmassiv genießen. Danach führt der Pfad nach rechts und wir befinden uns am Fuße eines Kletterfelsens. Der Fels trägt den Namen Türkenkopf und es sind bei dem guten Wetter einige Kletterer anzutreffen. Rechts vom Türkenkopf führen Holzstufen weiter nach oben. Auf dem sandigen Boden wachsen überwiegend Birken und Kiefern … und es liegt ein angenehmer Geruch in der Luft. Noch weiter hinauf geht es auf den Felsen, die sich auf der rechten Seite befinden. Kurz darauf bietet sich aufs Neue eine tolle Aussicht – vor allem zur Bastei im Westen und in südliche Richtung zum Tafelberg Lilienstein, der der Ferne deutlich zu sehen ist.
Lokomotive und Lamm, ein toller Ausblick
Schwenken wir den Blick weiter nach Norden, können wir einen ganz markanten Kletterfelsen entdecken, der sich gut zur Orientierung eignet. Die Lokomotive soll also unser nächstes Ziel sein. Der etwas kleinere Fels neben der Lokomotive heißt Lamm. Weiter geht es bis zu einem abgebrochenen Felsen, hier verläuft der schmale Pfad nach links und entlang eines Felsbandes. Auf der rechten Seite führt der Weg über eine Scharte weiter nach oben. Ich habe den Aufstieg beim ersten Mal übersehen und bin fälschlicherweise weiter geradeaus bis zu einem Felsüberhang gewandert, wo der Weg nicht weiter ging. Also wieder ein Stück zurück und mit etwas mehr Mut weiter den Fels hinauf. Danach wird der Weg gleich wieder etwas gemütlicher und führt durch den dichten Wald direkt zum Honigstein (Aufstieg: Alter Weg). Nun sind wir der schönen Aussicht am Lamm und an der Lokomotive schon ganz nah! Nach knapp drei Kilometern erreichen wir die Aussichtspunkte am Fuße der beiden Kletterfelsen und können hinab auf den Amselsee blicken. Hier lohnt sich eine Sonnenpause auf dem warmen Sandstein, wobei sich eine beeindruckende Weitsicht bietet!
Abstieg zum Amselsee und in den Kurort Rathen
Nun geht es wieder ein Stück zurück. Wir wählen den Abstieg zum Pionierweg, der mit einem grünen Strich markiert ist und bis zum Amselsee führt (nach dem Abstieg nach links auf den Pionierweg abbiegen). Hier befinden wir uns wieder auf den ausgeschilderten Wanderwegen und biegen aufs Neue nach links ab. Entlang des langgestreckten Amselsees wandern wir vorbei an einem Bootsverleih, sowie am Eingang zur bekannten Felsenbühne und weiter geht es bis in den Kurort Rathen. Sofern das Bäuchlein knurrt, ist ein kleines Gartenlokal am Amselgrundbach sehr zu empfehlen. Hier gibt es leckere Räucherforelle und kühles Radler. Im touristischen Zentrum von Rathen angekommen, biegen wir nach links auf die Straße „Am Grünbach“ und laufen bis zur Feuerwache. An der Feuerwehr biegen wir wieder links ab und nehmen danach gleich rechts (am Parkplatz) den kleinen Weg bergauf. So gelangen wir über eine Wiese zum Gamrig.
Ausblick vom Gamrig und Rückweg
Die Aussicht vom Gamrig ist jederzeit einen Abstecher wert und so steigen wir auf. Nach 6,3 Kilometern bietet sich auf dem Gipfel wieder ein toller Ausblick in die Landschaft. Im Westen sind in der Ferne das Elbtal und die Basteiaussicht zu sehen, im Süden befindet sich der Lilienstein. Nun wird es Zeit wieder abzusteigen und den Rückweg ins Auge zu fassen. Am Fuße des Berges führt der Gamrigweg nach rechts (und in nördliche Richtung) zurück auf den Füllhölzelweg. Bei dieser Wanderung habe ich mich jedoch für einen kleinen Umweg entschieden. So bin ich vom Gamrigweg aus nach links auf den Lehmhübelweg abgebogen und damit am unteren Ende des wildromantischen Füllhölzelweges angekommen (nahe Rathen). Hier geht es nach rechts zurück und der kurvige Hauptweg führt uns immerfort bergauf zum Ausgangspunkt. Nach 8,7 Kilometern erreichen wir den Wanderparkplatz.
Mir hat der Ausflug, begleitet von viel Sonnenschein, sehr gefallen und für das nächste Mal nehme ich mir auch den „Alten Weg“ als Aufstieg auf den Honigstein vor. Eine weitere Strecke, mit Aufstieg auf den Gamrig, befindet sich im Beitrag “Wanderung auf dem Gamrig und zur Kleinen Bastei”.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Habe immer nur solche Bilder im Kopf aber nicht auf der Kamera.
Eine schöne Gegend und immer tolle stille Ausblicke, obwohl die Gegend eigentlich von Touristen wimmelt.
Leider ist der Rathener Sandstein beim Klettern immer etwas unsicher, manchmal hat man das Gefühl wie bei einem Kugellager, kurz vorm Anrollen. Aber auf den Türkenkopf und die Lokomotive gibt es wirklich schöne Kletterwege – richtig gut aber auch der Pfeilerweg am Talwächter oder die Südwestwand am Westlichen Feldkopf.
Bis bald am Bach
Hi Uli, Du hast Recht: in diesem touristischen Gebiet kann man auf den kleinen, abgelegenen Pfaden ganz ausgiebig die Ruhe genießen (vor Allem unter der Woche, das ist wahrer Luxus). Bin gestern nochmals am Fuße des Gamrigs gewesen und habe auch die Höhle bewundert – ebenso die tollen Felsen rechts daneben (bei den Kletterzustiegen). Die Wände müssten doch zum Teil für Anfänger geeignet sein, oder? Liebe Grüße aus dem Wald, Adriana