Aussicht vom Gohrisch auf Papststein und Kleinhennersdorfer Stein

Wanderung Gohrisch, Papststein und Kleinhennersdorfer Stein

Drei Tafelberge mit altbekannten und neuen Blickwinkeln.

Die Tafelberge Gohrisch, Papststein und Kleinhennersdorfer Stein habe ich zwar bereits in meinen Berichten aus dem Jahr 2017 ausführlich unter die Lupe genommen – und dennoch gibt es immer wieder neue Blickwinkel zu entdecken, weshalb ich diesem schönen Gebiet hiermit eine weitere Wanderung widmen möchte. Mit der nachfolgend beschriebenen Runde sollen einerseits die altbekannten Eindrücke wieder etwas aufgefrischt werden. Andererseits möchte ich eine Variante der Wegführung vorstellen, mit der die drei Gipfel bequem und flott erkundet werden können. Dabei stehen die traumhaften Ausblicke in die malerische Landschaft des Elbsandsteingebirges im Mittelpunkt. Mit der Falkenschlucht als Abstiegsmöglichkeit vom Gohrisch und den versteckten Aussichtspunkten auf dem Kleinhennersdorfer Stein habe ich auch wieder etwas Neues in petto.

Diese Wanderung führt zuerst hinauf auf das zerklüftete Gipfelplateau des Gohrisch, dann auf den Papststein und schließlich auf den Kleinhennersdorfer Stein. Als Start- und Zielpunkt empfiehlt sich der idyllische Waldparkplatz, der sich zwischen dem Papststein und dem Gohrisch befindet.

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Ostaufstieg bis zum Holzpavillon auf dem Gohrisch.

Wir folgen der Wegmarkierung mit dem roten Punkt, um auf den Gohrischstein zu wandern. Die Strecke ist auch Teil des Malerweges. Zuerst geht es auf dem idyllischen Waldpfad den Hang hinauf und dann führt der Weg durch eine wildromantische Kluft, die mit ihren Felsformationen bezaubert. Oben angekommen, befindet sich direkt am Holzpavillon der erste Aussichtspunkt, wobei sich eine wunderbare Sicht auf den Papststein eröffnet. Ganz in der Nähe ist auch eine Informationstafel mit wissenswerten Details zur Geschichte des Gohrisch zu finden.

Zur Geschichte des Tafelberges Gohrisch.

Demnach ließ der Oberförster Emil Grünewald (1842-1892) aus Cunnersdorf in Zusammenarbeit mit dem Gebirgsverein die drei noch heute genutzten Aufstiege auf den Gohrisch anlegen. Darüber hinaus ließ er im Jahr 1888 eine erste Schutzhütte aus Holz bauen, die jedoch nach 1950 verfallen ist. Dank zahlreicher engagierter Helfer wurde sie im Jahr 1998 neu errichtet. Bereits um 1900 gab es eine Wetterfahne am nordwestlichen Aussichtspunkt. Die Wetterfahne, die dem Aussichtspunkt heutzutage ihr unverwechselbares Aussehen verleiht, wurde 1983 errichtet und 1985 geweiht.

Der Gohrisch wurde übrigens erst im Jahr 1886 als einer der letzten Tafelberge des Elbsandsteingebirges für den Tourismus erschlossen. Noch um 1900 war er mit dichtem Kiefernwald und Sträuchern bewachsen. Erosion, Trittschäden und Luftverschmutzung führten dazu, dass zahlreiche Kiefern abstarben und auch der Boden abgetragen wurde. Dies ist besonders deutlich im nördlichen Bereich des Felsplateaus bzw. bei der Wetterfahnenaussicht erkennbar.

Auf dem Gipfelplateau des Gohrisch.

Beim Wandern auf dem Gipfelplateau des Gohrisch befindet man sich an der höchsten Stelle in 448 Metern Höhe und es bieten sich interessante Ausblicke in alle Richtungen. An den stark frequentierten Stellen sind die Sandsteine durch den Abrieb der Wanderschuhe abgewetzt, was für die Beliebtheit dieses schönen Tafelberges spricht. Im Südlichen Bereich gibt es meiner Meinung nach ein paar ganz besonders schöne Standpunkte und Felsformationen zu entdecken. Ohne Zweifel ist jedoch die Aussicht an der Wetterfahne der Höhepunkt bei einem Besuch des Gohrisch. Dabei bietet sich eine fantastische Aussicht in Richtung Pfaffenstein, Festung Königstein und Lilienstein. Bei meiner diesjährigen Frühlingswanderung auf den Gohrisch konnte ich das Rasten auf den warmen Sandsteinen und die gute Fernsicht ausgiebig genießen.

Abstieg durch die Falkenschlucht.

Für den Abstieg habe ich die Falkenschlucht gewählt, die als schwieriger Abstieg ausgeschildert ist. Dabei führt der Weg über Stahlleitern durch eine dunkle und ganz urige Schlucht. Die steilen Felswände finde ich sehr beeindruckend und bin begeistert von diesem Abschnitt. Mit den Leitern ist der Weg meiner Meinung nach sehr gut gesichert, jedoch sollte man trittsicher sein und kein Problem mit Enge haben. Unterhalb der Schlucht vereint sich der Weg mit dem bequemen Abstieg und es geht durch den Wald weiter abwärts bis zum Fuße des Gohrisch. Mit dem Abzweig nach links soll es nun durch den Wald und zurück bis zum Parkplatz gehen, um gleich die Erkundung des zweiten Tafelberges in Angriff zu nehmen.

Der Papststein.

Ausgehend vom Waldparkplatz Gohrisch folgen wir weiterhin der Wegmarkierung mit dem roten Punkt. Über Holzstufen im unteren Bereich und eine Eisentreppe im oberen Bereich ist das Gipfelplateau des Papststeins, das sich im 451 m Höhe befindet, flott erreichbar. Während des Aufstiegs lohnt sich eine kurze Rast an der Aussicht namens Hunskirchenblick. Hierbei kann man die beiden Kletterfelsen Große Hunskirche und Kleine Hunskirche sehr gut betrachten.

Auf dem Plateau des Papststeins angekommen, kann man sich im Berggasthaus stärken. Mehrere Aussichtspunkte laden dazu ein, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Dabei bietet sich eine wunderschöne Sicht auf den Gohrisch im Westen, sowie die Festung Königstein und den Lilienstein im Nordwesten. In nordöstlicher Richtung sind die Schrammsteine zu erkennen. Entlang des Wanderweges, der mit dem roten Punkt markiert ist, verlassen wir das Plateau des Papststeins und wandern hinab in Richtung des dritten Tafelberges.

Der Kleinhennersdorfer Stein – nur auf den ersten Blick unscheinbar!

Etwas dezenter als die benachbarten Tafelberge erscheint der Kleinhennersdorfer Stein. Auf den ersten Blick wirkt er tatsächlich unscheinbar, denn sein Felsplateau ist dicht bewaldet und mit 392 Metern ist er nicht sonderlich hoch. Meiner Meinung nach täuscht jedoch der erste Eindruck, denn es gibt drei Höhlen und einige versteckte Aussichtspunkte zu entdecken! Die größte der drei Höhlen ist die Lichterhöhle, die gern zum Boofen genutzt wird. Aber auch im Inneren der Hampelhöhle und der Eishöhle gibt es interessante Felsformationen zu entdecken. Zahlreiche Felsblöcke (die sich gut für leichte Kraxelei eignen) und hohe Bäume machen das Gelände zu einem sehr idyllischen Ausflugsziel. Auf einem bequemen Waldweg ist das Plateau flott erreichbar.

Im ersten Kurzbeitrag über den Kleinhennersdorfer Stein habe ich nur über den Bereich der Höhlen berichtet. Aufgrund der dichten Bewaldung dachte ich damals, dass es keinen nennenswerten Aussichtspunkte gäbe … Aber weit gefehlt! Ausgehend von den Höhlen führen kleine Waldpfade über das Gipfelplateau. Sie sind nicht markiert und verzweigen sich im Gelände. Dabei kann man die Abgeschiedenheit und den aromatischen Duft des Waldbodens genießen. Die kleinen Pfade führen zu mehreren Stellen, an denen sich ein wunderbarer Blick in die bewaldete Berglandschaft bietet. In der Ferne sind der Papststein, die Große Hunskirche, der Gohrisch, ein Stück des Pfaffensteins und die Festung Königstein zu sehen! Abseits der markierten Hauptwege gefällt mir dieses idyllische Gebiet besonders gut.

Nach der Erkundung des Kleinhennersdorfer Steins soll es nun wieder zurück zu den Höhlen und hinab bis zum Damwildgehege gehen. Zum Abschluss führt der Weg am Schrammsteinblick vorbei, wobei sich eine tolle Sicht auf das Felsmassiv der Schrammsteine und den Kletterfelsen Falkenstein bietet. Auf dem Hans-Förster-Weg (Weinleitenweg) geht es zurück bis zum Waldparkplatz.

Anfahrt zum Waldparkplatz Gohrisch:

Ausgehend der Ortschaft Königstein an der Elbe, ist der Parkplatz über den Abzweig in Richtung Gohrisch bequem mit dem Auto erreichbar. Von der Schandauer Str. aus führt der Abzweig auf die Gohrischer Str. den Hang hinauf bis in den Ort Gohrisch und auf der Papstdorfer Str. geht es weiter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Direkt am Parkplatz befindet sich auch die Bushaltestelle Papstdorf / Papststein (Linie 244 a/b des VVO).

Ein Rückblick.

Zur Erinnerung, hier geht es zu meinen drei älteren Wanderberichten aus dem Jahr 2017:

Gohrisch | Papststein | Kleinhennersdorfer Stein

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