Blick aus dem Coselturm auf Burg Stolpen

Weitblick von der Burg Stolpen

Hiermit möchte ich an meine Erkundung der Burg Stolpen bzw. an meinen Beitrag über Stolpen aus dem vergangenen Jahr anknüpfen. Beeindruckt von den schlanken Basaltsäulen, die Stolpen zu einem ganz besonderen Ausflugsziel machen, habe ich mir die geologische Ausstellung zum Stolpener Basalt und das Lapidarium angesehen. In den dunklen Gewölben des Burgkellers wird Wissenswertes zur Geschichte des Basalts in einem sehr passenden Ambiente präsentiert. Das Lapidarium zeigt eine Sammlung historischer Steine aus verschiedenen Epochen: Gotik, Renaissance und Barock. Fragmente der einstigen Architektur, die in den Jahren 1883 und 1884 aus dem tiefen Brunnen geborgen wurden, können dem verfallenen Gewölbe der Stolpener Burgkapelle zugeordnet werden.

Auch der Bau des Basaltbrunnens und die damit verbundene Arbeit mit dem sehr harten Gestein wird thematisiert. Einen Burggeist gibt es hier übrigens auch zu entdecken. Eine erste genaue Beschreibung des Stolpener Basalts erfolgte durch Georgius Agricola in seinem Werk „De natura fossilium“ im Jahr 1546. Im Mittelalter diente die Burg als Bischofssitz und befand sich in strategisch guter Lage im Kreuzungsbereich wichtiger Handelsstraßen.

Die dunkle Seite der Burg Stolpen.

Mit ihren schroffen Steinwänden, kühlen Kellergewölben und ihrer Folterkammer besitzt die Burg Stolpen eine geheimnisvolle und dunkle Note. Aber auch das Schicksal einer der bekanntesten Frauen der sächsischen Geschichte ist mit der Burg eng verbunden. Als außergewöhnliche Repräsentantin des sächsischen Hofes gehörte Gräfin Cosel an der Seite von August dem Starken zur gesellschaftlichen Elite. Ab 1716 bis zu ihrem Tod lebte die Gräfin in Verbannung. Dabei wurde die Festung Stolpen zu ihrem „goldenen Käfig“, den sie seit dem nicht mehr verlassen hat. So befindet sich auch die Grabstätte Cosels im Bereich der einstigen Burgkapelle.

Die Türme der Burg Stolpen.

Ihre Schicksalsjahre verbrachte die Gräfin im Johannisturm, der auch Coselturm genannt wird. Die Räume im Coselturm beherbergen eine Ausstellung zum Lebensweg der Gräfin und vermitteln einen Eindruck, wie sie dort gewohnt hat. Beim Blick aus den Turmfenstern fasziniert die Aussicht auf die Burganlage und in die umliegende Landschaft. Doch es gibt noch drei weitere Türme zu entdecken: den Schösserturm, den Seigerturm mit Uhrenturm und einem historischen Ziffernblatt aus Stein, sowie den Siebenspitzenturm mit Kräuterküche und Aussichtspunkt.

Mit Interesse habe ich auch die historischen Wagen zum Feuerlöschen in Augenschein genommen. Diese befinden sich im Erdgeschoss vom Kornhaus (gleich links am Eingang). In Kombination zum Besuch der Burg bietet sich ein Spaziergang durch den angrenzenden Park oder durch den kleinen, historischen Stadtkern an. Für die kleinen Burgfreunde ist der Erlebnis-Rundweg zu empfehlen, wobei man sich von Burggeist “Basaltus” und Mäusen zu verschiedenen Stationen leiten lassen kann.

Mehr über Stolpen befindet sich im Beitrag Die Burg Stolpen – hoch oben auf dem Basaltberg.

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