Abseits der städtischen Geschäftigkeit, befindet sich im Westen von Dresden das romantische Tal namens Zschonergrund. Ein ruhiger Ort und perfekt geeignet, um an einem warmen Tag im Schatten der großen Bäume zu entspannen. Am Ufer des Zschonerbachs, der sich durch das Tal schlängelt, gibt es zudem urige Motive zu entdecken. So habe ich den Weg flussaufwärts gewählt und bin, ausgehend von der Merbitzer Straße, losgewandert. Der grünen Wegmarkierung folgend, erreichte ich bald das Zschonerbad, später die Zschonermühle und schließlich den ehemaligen Steinbruch sowie die Schulzenmühle. Der Hin- und Rückweg durch das Landschaftsschutzgebiet umfasst etwa neun Kilometer. Der Zschonergrund beginnt im Ortsteil Zöllmen, durchquert Ockerwitz und Briesnitz und endet im Dresdner Ortsteil Kemnitz (meinem Start- und Ziel). Dabei beträgt der Höhenunterschied etwa 145 Meter.
Wanderung durch den Zschonergrund, entlang des Zschonerbachs.
Als Ausgangspunkt habe ich die ehemalige Weltemühle gewählt, die heute als Hotel genutzt wird. Links des Hauses befindet sich, etwas unauffällig und mit einem grünen Strich (bzw. Querstrich als Lehrpfad) markiert, der Zugang in den Grund. Auf grünen Lehrtafeln am Wegesrand kann man Einiges zur Heimatgeschichte erfahren. So zum Beispiel, dass die Merbitzer Straße wahrscheinlich bereits vor tausend Jahren als „Bischofsweg“ genutzt wurde. Dieser Weg führte, links der Elbe, von Meißen nach Dresden und weiter bis Stolpen. Auch im Dresdner Norden und in der Dresdner Heide sind Spuren des historischen Weges zu finden. Über den Bischofsweg in der Dresdner Heide habe ich in diesem Beitrag berichtet.
Auf dem urigen Wanderweg ist das Bad schnell zu erreichen, dann geht es weiter entlang einer großflächigen Streuobstwiese. Links des Weges fällt ein Gedenkstein aus Syenit auf, der an den Lehrer Bruno Birus (1865-1935) erinnert. Birus war sehr naturverbunden und setzte sich für den Ausbau der Wanderwege im Zschonergrund ein. Zudem befasste er sich mit der Geschichte und den Pflanzen des Tales. Seinem Engagement und auch seinen Schülern ist es zu verdanken, dass nach Birus Tod der Naturlehrpfad entstehen konnte.
Weiter geht es flussaufwärts bis zur Zschonermühle, die etwa in der Mitte des Tales liegt und zum gemütlichen Rasten einlädt. Nach der Mühle verläuft der Weg ein Stück der Straße entlang, dann geht es nach links wieder auf einen gut befestigten Wanderweg. Dem grünen Wegweiser weiterhin folgend, erreichte ich den ehemaligen Steinbruch und gelangte entlang der „wilden Zschone“ zur Schulzenmühle. Ein besonders schöner Abschnitt. Für den Rückweg habe ich den selben Weg, immer entlang des Flüsschens, gewählt. Insgesamt ein lohnendes Ausflugsziel zum Wandern, aber auch für Läufer und Mountainbiker interessant.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Schöne Fotos hast du wieder gemacht!!
Liebe Angela, über Deinen Kommentar freue ich mich sehr. Bei meinen Runden in der näheren Umgebung bin ich immer wieder aufs Neue überrascht, wie viele Blickwinkel und Lichtstimmungen es zu entdecken gibt. Ganz herzliche Grüße aus dem Wald!